- Hong lou meng
- Hong lou meng[chinesisch »Traum der roten Kammer«], Hung-lou meng, bedeutendster klassischer chinesischer Roman, von Cao Xueqin (auch Cao Zhan; *1715, ✝ 1763 oder * 1724, ✝ 1764) ergänzt und möglicherweise auch erst vollendet und 1791 von Gao E (etwa * 1740, ✝ 1815) u. a. herausgegeben. Die teilweise autobiographische Handlung schildert äußerlich den Verfall einer chinesischen Großfamilie mit einfühlsamen psychologischen Beobachtungen, kulturellen Detailbeschreibungen und sozialkritischen, zum Teil auch antimandschurischen Aussagen. Neben dieser realistische besteht eine taoistisch-buddhistisch geprägte metaphysische Ebene, die sich schon an der im Eingangskapitel geschilderten früheren Existenz der beiden Hauptfiguren, eines magischen Steins, der zu einem jungen Mann, und einer Pflanze, die zu einem Mädchen geworden ist, offenbart. Beide Ebenen spielen oft ineinander und erschweren die Bestimmung der ursprünglichen Absicht dieses (mit Hunderten von Personen und Einzelthemen belebten) Romans. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erregte er in China zunehmendes Interesse; heute existiert eine (etwa der Shakespeare-Forschung vergleichbare) besondere wissenschaftliche Disziplin »Hongxue« (»Rotologie«) mit eigenen Konferenzen, Zeitschriften u. a.Ausgaben: The story of the stone, übersetzt von D. Hawkes u. a., 5 Bände (1973-87); Der Traum der roten Kammer, übersetzt von F. Kuhn (Neuausgabe 1974).S.-C. Wu: On the red chamber dream (Oxford 1961);
Universal-Lexikon. 2012.